Familientherapie

Jede Familie hat unausgesprochene, manchmal auch unbewusste „Spielregeln“, nach denen die Mitglieder handeln. Diese Regeln stammen häufig schon aus der Großelterngeneration. In einigen Fällen können "Spielregeln" so belastend sein, dass Familienmitglieder krank oder auffällig werden. Wenn zum Beispiel Grenzen zu diffus sind, kann es dazu kommen, dass Kinder die Familie dominieren oder die Lebensträume ihrer Eltern erfüllen sollen.

In der Familientherapie wird nicht nur auf den „auffälligen“ Menschen geschaut, sondern die ganze Familie und das Umfeld wird in die Betrachtung mit einbezogen. Es wird z.B. nach bestehenden Mustern und Loyalitäten gesucht. Diese werden gemeinsam überprüft und erfahrbar gemacht. Die gewohnten Kommunikationsformen und Verhaltensweisen werden in Frage gestellt und es wird zum Umlernen und Sich-Neu-Arrangieren angeregt.

Häufig übernimmt ein Familienmitglied unbewusst die Aufgabe, den anderen zu signalisieren, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sind Kinder die "Signalgeber" können sie folgende Symptome zeigen:

• Sie nässen wieder ein, obwohl sie schon lange ohne Windel auskamen.
• Sie verweigern die Schule/Kita oder sind dort verhaltensauffällig.
• Sie haben altersunangemessene Ängste.
• Sie klagen häufig über Kopf oder Bauchschmerzen klagen und es wurde keine körperliche Ursache gefunden.